Wie funktioniert ein Radiergummi?
Die einzelnen Graphitteilchen des Bleistiftstrichs “verweben” sich mit den Papierfasern. Der Radiergummi ist durch seine Konsistenz so flexibel, dass er zwischen die einzelnen Fasern gelangt. Dabei reibt er die Graphitteilchen mechanisch vom Papier ab (aus dem Lateinischen: radere = kratzen, schaben). Feine sandige Zusatzstoffe wie zum Beispiel Bimsstein verstärken die Reibung. Tintenradierer enthalten davon übrigens besonders viel, denn Tinte ist schwerer abzureiben als Graphit.
Lange wurden Radiergummis aus Kautschuk hergestellt (vgl. auch unten). Beim Vulkanisieren vernetzen sich Kautschukmoleküle mit Schwefelmolekülen. Bei der Radiergummiherstellung wird die Vulkanisation nicht ganz bis zum Ende durchgeführt (wie es zum Beispiel bei anderen Gummiarten geschieht). So bleiben einige Kautschukmoleküle unvernetzt. Sie unterstützen die Funktion des Radierers. An ihnen haften die abgeriebenen Graphitpartikel. Eine wichtige Funktion hat der Zusatzstoff “Faktis”. Diese klebrige krümelige Substanz, die aus Pflanzenölen und Schwefel hergestellt wird, nimmt die Graphitteilchen auf.
Je mehr Radiererfläche über das Papier reibt, desto mehr “Späne” können sich von der Radiererfläche lösen und Graphit aufnehmen. “Radierexperten” schneiden den Gummi deshalb sogar ein.