Warum nimmt man jemanden auf die Schippe?
Wenn wir jemanden veräppeln, täuschen und uns einen bösen Scherz mit ihm erlauben, nehmen wir ihn redensartlich auf die Schippe. Doch woher kommt diese Redewendung? Hat sie mit einer Schneeschippe zu tun — ähnlich wie das “auf’s Glatteis führen”?
Woher dieses Bild vom “Anheben eines anderen” kommt, ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn die Herkunft dieser Redensart ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Es gibt allenfalls Deutungsversuche. Sinngleiche Redewendungen beschreiben Ähnliches: Mit der Schippe hebt man etwas an, genauso wie wenn man jemanden hoch- oder auf den Arm nimmt.
Etymologisch könnte die “Schippe” aus dem Jiddischen kommen, wo “chiba” in etwa “Liebe” heißt. Im hier behandelten Zusammenhang könnte es die Taktik beschreiben, bei Verhören Liebenswürdigkeit vorzuspielen, um an ein Geständnis zu kommen. Das Wörterbuch der Brüder Grimm beschreibt eine Redensart, die “jemandem die Schippe gibt”, wenn er ihn fortjagt. Als Steigerung heißt es dort für äußerste Verachtung, dass man denjenigen noch nicht mal auf die Schippe nähme.