Warum läuft bei Kälte die Nase?
Die Nase sorgt nicht einfach nur für die notwendige Zufuhr von Atemluft, sie hat zudem die immens wichtige Aufgabe, die eingesogene Luft zu filtern und aufzubereiten. Zum Schutz der unteren Atemwege ist es notwendig, dass die Luft auf etwa 30 Grad erwärmt und befeuchtet wird. Dadurch werden die nachfolgenden Schleimheute bis hinunter in die tiefe Lunge “geschmiert” und damit gepflegt. Das ist deshalb so wichtig, weil eine gesunde Schleimhaut die allermeisten Viren und Bakterien abfangen kann, bevor diese sich vermehren und zu einem Infekt führen.
Kalte Luft kann deutlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen als wärmere. Gehen wir im Winter also hinaus in die Kälte wird unsere empfindliche Nase nicht nur mit einem drastischen Temperaturunterschied, sondern auch mit extremer Trockenheit konfrontiert. Die eingesogene, kalte Luft wird schlagartig erwärmt und die Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit steigt rasch. In kürzester Zeit verdunstet somit das Wasser der Nasenschleimhaut in der plötzlich stark erwärmten Luft. Um die im Verhältnis zur Körperwärme extrem kalte Außenluft schneller anzuwärmen, werden in kürzester Zeit die Nasenmuscheln in der Nasenhöhle mit warmem Blut versorgt und schwellen an. Gleichzeitig produziert die Nasenschleimhaut deutlich mehr Sekret, um dem damit verbundenen Trocknungseffekt entgegen zu wirken. Es hat also sein Gutes, wenn im Winter die Nase tropft.