Warum haben Babys blaue Augen?
Alle Babys haben blauschimmernde Augen. Allerdings haben nicht alle Säuglinge wirklich blaue Augen. Bei vielen sind die Augen nur so hell, dass sie wie hellblau anmuten. Die tatsächliche Augenfarbe entwickelt sich im Lauf des ersten Lebensjahres. Die Hellblau-Äugigkeit von Säuglingen erklärt sich so: die Iris besteht, wie bei Erwachsenen auch, aus zwei Schichten. Einer watteartig strukturierten Oberfläche, dem sogenannten Stroma, und einer dahinter liegenden Pigmentschicht, dem sogenannten Pigmentepithel. Dieses letztere enthält beim Neugeborenen, anders als beim Erwachsenen, erst sehr wenig Pigment. Das führt dazu, dass das Licht, das durch die Iris ins Auge fällt, von ihm kaum absorbiert wird. Das wieder aus dem Auge heraustretende Licht erscheint bläulich, da nur die langwelligen Lichtanteile resorbiert, die kurzwelligen hingegen reflektiert werden. Aufgrund der spärlichen Pigmentierung sind die Säuglinge auch extrem lichtempfindlich, vertragen kein pralles Sonnenlicht.
Die Annahme, dass die Augenfarbe genetisch festgelegt und dominant vererbt wird, ist richtig. Bei der Vererbung kann aber auch eine Generation übersprungen werden. Hat ein Kind blauäugiger Eltern dunkeläugige Grosseltern, wird es wahrscheinlich auch braune oder dunkle Augen bekommen. Die hellen Augen Ihrer Schwiegermutter sind jedoch sicher keine Mitgift an die Kleine. Augen werden im Lauf des Lebens immer heller, sind also bei einer alten Dame nicht anlagebedingt. Durch die Bewegung der Pupille werden mit den Jahren Pigmente aus der Iris “ausgeschwemmt”. Ein Augenarzt erklärt das so: “Stellen Sie sich vor, Sie würden den ganzen Tag jemandem die Hand schütteln und hätten Sand in der Hand. Am Abend wäre der Sand abgescheuert — so ist das mit den Pigmenten auch.”