Woher haben die Wochentage ihre Namen?
Wir benutzen sie ganz selbstverständlich: Am Dienstag trifft man sich zum Meeting, am Freitag geht’s ins Kino. Doch woher kommen diese Namen?
Die Namen unserer Wochentage haben eine lange Geschichte auf dem Buckel. Schon im frühen Babylon teilten die Menschen ihre Zeit in Abschnitte aus sieben Tagen ein, die heutige Woche. Über die Jahrhunderte hinweg hielt sich diese Einteilung quer durch viele Kulturen. Die Römer benannten die sieben Tage nach ihren Göttern, die sie von den mit bloßem Auge sichtbaren Himmelskörpern ableiteten: Mond (Luna), Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn und Sonne (Apoll). Die Germanen übernahmen schließlich diese Wochentage, ersetzten aber die römischen Gottheiten mit den germanischen Entsprechungen.
Der Montag ist demnach der Tag des Mondes (germanisch: Mani). Die französische Bezeichnung “Lundi” deutet bis heute auf die römische Herkunft “Luna” hin. Der Dienstag wurde dem germanischen Gott Tyr entlehnt. Vermutlich von dessen Namensvariante Mars Thingsus. Das “Thing” bildete wohl den “Dienst” im Namen. Der Mittwoch müsste eigentlich der Wodanstag sein, benannt nach dem Germanengott Wodan (auch als Odin bekannt). Dieser fiel jedoch der Christianisierung im 10. Jahrhundert zum Opfer. Damals begann nach jüdischem Brauch die Woche nicht wie heutzutage mit dem Montag, sondern mit dem Sonntag. Die katholische Kirche ersetzte deshalb kurzerhand den heidnischen Namen durch “die Mitte der Woche” — den Mittwoch. Der Donnerstag geht auf den Gott Thor zurück, den man im englischen Thursday bis heute heraushört. Hierzulande setzte sich die westgermanische Variante von Thor durch, nämlich Donar. Die germanische Göttin Frija oder Freya ist die Patin unseres Freitags. Der Samstag tanzt aus der Reihe. Er geht zurück auf den jüdischen Sabbat. Lediglich im englischen Saturday ist der römische Gott Saturn noch zu erkennen. Im Norden und Osten Deutschlands wird der Samstag auch häufig als der Tag vor Sonntag, nämlich als Sonnabend bezeichnet. Der Sonntag trägt seine Herkunft offen zutage: Es ist der Tag der Sonne — im Römischen “Solis”, im Germanischen “Sol”.